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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 1.437 mal aufgerufen
 Vorbeugender Brandschutz
Bolz Peter Offline



Beiträge: 2

13.02.2007 10:18
Brandlast durch Elektrokabel in bayerischen Krankenhäusern Antworten

Hallo zusammen!
Folgendes Problem: In einem Krankenhaus in Bayern ( Stahlbetonbau ) sind im Gang in einer Zwischendecke viele Kabel verlegt. Es ergibt sich die Frage nach der Brandlast. Ist es möglich, daß die zulässige Brandlast nur auf Grund der Kabelmenge in einem Gang überschritten wird? Es gibt dort keine Teppichböden oder Verkleidungen. Einzig die Zimmertüren würden die Brandlast erhöhen. Die Menge an Kabeln würde ich mit 40 PP oder PVC isolierten Strom- und Datenkabel benennen. Vielen Dank Peter Bolz

P.O.S.-GROUP Offline



Beiträge: 4

15.02.2007 10:21
#2 RE: Brandlast durch Elektrokabel in bayerischen Krankenhäusern Antworten

Hallo Herr Bolz,
vielleicht hilft ihnen das schon weiter.

1.
Brandlast:
Die Kabel sind bereits die Brandlast.
Nicht auf Grund der Menge der Kabel ist generell eine Brandlastüberschreitung gegeben, sondern alleine schon dadurch das es Kabel sind, die auch noch offen (und zudem nicht einmal Unterputz) liegen und zudem gleichzeitig (wenn auch nicht alle) Strom führen. Weiter die Menge und die anderen Faktoren.

2.
Voraussetzung für die Brandlastbewertung:
Ist u. A. für die Kabel nicht ob es sich um Stahlbeton handelt, sondern die Nutzungsart des Gangs und handelt es sich bei diesem Gang um einen Flucht- und Rettungsweg und in welcher Klasse (1 - 3). Davon sind die Brandschutzzeiten abhängig und woraus sich folgernd auch die Brandlast ergibt. Die Zimmertüren sind nur ein weiterer Faktor in der Gesamtbewertung. In der Brandlastbewertung zählt u. A. auch jeder Bereich und jedes Objekt für sich allein und dann erst alles in der Gesamtheit. Ein weiterer Faktor ist das es sich um Kunststoffe (PP, PET, PVC, etc.) handelt. Ich glaube nicht, das diese Kabel über mindestens eine B1 in der Ummantelung verfügen. Weiter wäre zu eruieren um welche Stromstärken (je Einzelkabel und die Gesamtwerte) es sich handelt, da diese ggf. noch zusätzliche Sicherungsmaßnahmen brauchen.

3.
Kabel:
Kabel jeder Art (auch Datenverbindungen) müssen generell in einem entsprechend brandschutzsicheren Kabelkanal verlegt werden - auch und besonders in Zwischendecken (verdeckte Brandwege). Zudem dürfen sich die Kabel nicht in der Verlegeart queren (überschneiden/wickeln/etc.).

4.
Lösung:
4.1.Feuerhemmende/schwer entflammbare Kabelkanäle mind. B1:
Vorteile > wie vorgenannt zusätzlich gestrichen mit BPDMT030W1 (auch für Nassbereiche) sonst BPDMT030 W/G/B
Nachteile > Sehr teuer und aufwendig zu montieren, Sicherung der Schnittstellen und Abbiegungen bzw. Kurven, Ergänzung von Kabeln und/oder Anbindungen/Öffnungen in andere Wege/Bereiche, besonders die Verbindungen (müssen auch geschützt sein) und Entsorgung.

4.2. natürlicher Brandschutz
Brandschutzdecke oder Sisal/Kokos (meine Empfehlung) getränkt mit BGDMT010 im Trockenbereich.
Vorteile: hohe Flexibilität, keine Übergangs- und Kurvenprobleme, es können die Kabel mit Zwischenschichten versehen werden (Querungsvermeidung) und zusätzlicher Schutz eines jeden Kabels nochmal gesondert, usw..
Umweltfreundlich da das Schutzsystem aus rein natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen besteht, somit auch bei eventueller Entsorgung keine Problemstellungen aufgibt. Ohne Probleme erweiterbar und zusätzliche Kabeleinbindungen möglich.
Zudem nehmen diese Materialien in einem Brandfall das Löschwasser auf und helfen so zusätzlich den Gesamtbereich zu kühlen (Fluchtwegzeiten), verhindern in ggf. offenen Bereichen ein Herabtropfen von Kunststoffen der Kabel, und stellen damit auch in verdecken und schwerst zugänglichen Bereichen eine nahezu eigene Brandwache und Brandsicherung dar. Die Produkte sind alle nicht toxisch.

Bei Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Evans




Bolz Peter Offline



Beiträge: 2

08.03.2007 09:57
#3 RE: Brandlast durch Elektrokabel in bayerischen Krankenhäusern Antworten

Vielen Dank für Ihre Antwort, Herr Evans!
Wenn Ich Sie richtig verstehe, kann ein Kabelkanal mit diesem Kokos- Sisal Gewebe nachgerüstet weden. Dieser würde dann den Bestimmungen entsprechen? Was glauben Sie, wie viele Kabel der alten, nicht brandgeschützten Art könnte man in einem solchen Kanal führen?
Ich bin für drei Krankenhäuser zuständig und das sind eigentlich alles schon ältere Häuser. Daher ist dieses Problem nur über Nachrüstung zu lösen.

P.O.S.-GROUP Offline



Beiträge: 4

09.03.2007 09:06
#4 RE: Brandlast durch Elektrokabel in bayerischen Krankenhäusern Antworten
Hallo Herr Bolz,

1. Sisal/Kokos
wenn Sie die Variante Sisal/Kokos verwenden, dann brauchen sie "KEINEN KABELKANAL" zusätzlich in der Neumontage.
Denn dann ist dieses Material ja der Kabelkanal.

In dieser Variante können dann soviele Kabel wie sie wollen eingebunden werden. Wichtig ist nur, dass dann die Wicklungen mit Sisal/Kokos entsprechend den Kabelvolumen und/oder Stromstärken entsprechend stark sind.

Dies ist das flexiblere System - besonders wenn mal nachgerüstet wird/werden soll.


2. Kabelkanal
Wenn Sie einen bereits vorhandenen Kabelkanal haben, dann können Sie diesen wie bereits unter meiner vorherigen Antwort (4. Lösung/4.1.) behandeln um die Brandlast zu verringern.

Bei "üblichen Kabelkanälen B1" gibt es unterschiedliche Grössen, die entsprechende Mengen von Kabeln in der Aufnahme vorgeben und/oder Stromvolumen bestimmen.

Eine Nachrüstung kann hier zu Schwierigkeiten führen (wegen der Montage des/der Kabelkanals/Kabelkanäle am Untergrund/Decke)


3. Branschutzbestimmungen
Beide Varianten entsprechen den Branschutzbestimmungen.

Wenn Sie wollen schicken Sie mir gerne eine E-mail an

info@brandsandmarkets.com

mit ihrer Kontakttelefonnummer, e-mail Adresse dann können wir gerne über alle Details und ihre Fragen insgesamt sprechen.

Mit freundlichen Grüssen

Evans
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